fünf Jahreszeiten
„5 Jahreszeiten“, geschrieben von Meral Kureyshi, die 2020 Teilnehmerin des Klagenfurter Ingeborg Bachmann Literaturpreises war, beschreibt auf sprachlich sensible Weise eine Episode aus dem Leben einer jungen Frau. Der Roman handelt von Unentschlossenheit und Hoffnung, von der Liebe zu zwei Menschen und Resignation, er hat mich sehr berührt und ich habe ihn an einem Stück gelesen.
Kureyshis Sprache ist atmosphärisch, umhüllt einen mit allen Sinnen, ist poetisch und zugleich unaufdringlich. Mir haben die vielen Referenzen der Kunst gefallen, die ebenso wie die Stadtbeschreibungen nicht explizit betitelt wurden und einem so zurückhaltenden Freiraum boten.
Die Autorin erschafft unheimlich sensible, multidimensionale und authentische Charakterbeschreibungen, die Dialoge wirken, wie aus dem Leben gegriffen. Dazu beigetragen hat zum Beispiel auch das unspektakuläre Einbinden der Menstruation, was ich so bisher noch nicht gelesen habe und mir sehr positiv aufgefallen ist.
*Ich bedanke mich beim Limmat Verlag für das kostenlose Bereitstellens dieses Rezensionsexemplares über netgalley.de