Bonjour Tristesse
Françoise Sagan veröffentlichte “Bonjour Tristesse” 1954– mit nur achtzehn Jahren. Die Autorin beschreibt das Dolce Vita einer wohlständigen Familie an der Côte d’Azur, die Geschichte handelt von Liebe und Intrigen und gar nicht mal so sehr von “Tristesse”, wie ich es erwartet habe.
Das Alter, in dem die junge Autorin den Roman verfasste, lässt sich meiner Meinung nach leider etwas in der fehlenden Tiefe der Charaktere erkennen, wobei man diese natürlich auch als Gesellschaftskritik an der Bourgeoisie lesen kann.
Ich musste beim lesen von “Bonjour Tristesse” ständig an den “Catcher in the Rye” denken und die beiden Werke vergleichen, da sie ungefähr zur gleichen Zeit erschienen und beide einen kurzen Ausschnitt im Leben eines Teenagers beschreiben. Letzteres fand ich allerdings deutlich besser ausgeführt. Und auch im Vergleich zu Camus’ thematisch ähnlichen Beschreibungen der französischen Wohlstandsgesellschaft an der Côte d’Azur kann der kurze Roman für mich nicht mithalten. Es hat mir dennoch Spaß gemacht, dieses berühmte Werk anzuhören (auch, wenn es zugegeben ein kleines Versehen war, dass ich mir dieses Höspiel ausgesucht habe– ich dachte, es würde sich um ein Hörbuch handeln), besonders, wenn man es unter den Aspekten der Zeit betrachtet. Thematiken wie die sexuelle Selbstbestimmung junger Frauen zu beschreiben war zu der Zeit revolutionär. Für mich ein interessantes Buch für zwischendurch aber kein must-read.
* Vielen lieben Dank an @netgalleyde und @hoerbuchhamburg für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplares!