an alle orte, die hinter uns liegen
Ausgehend von einem Foto, das ihre*seine Mutter im Elefantenzoo zeigt, beschreibt Sinthujan Varatharajah koloniale Zusammenhänge, die die Welt seit Jahrhunderten und bis heute durchziehen. Varatharajah begibt sich auf eine sprachliche Reise durch durch Landschaften und den Himmel, erzählt über ihre*seine Familie und Geschichten ganzer Völker, Landschaften, Pflanzen und Tiere.
In nüchterner Sprache wurde mir immer wieder mein eurozentrischer Blick vor Augen geführt und die Weltanschauung, die hier herrscht, ins Wanken gebracht. Ich habe unglaublich viel gelernt, noch mehr gemerkt, was ich alles noch lernen muss und wurde gleichzeitig durch die poetischen und persönlichen Verknüpfungen mit der Geschichte der*des Autor*in zutiefst gerührt. Dieses Buch hat mich gefordert und ich mag es, wenn ein Buch der Leser*innenschaft auch sprachlich ungewöhnliches zumutet, ohne sich von Anfang an selbst zu erklären.
Ich würde auf jeden Fall empfehlen, das Buch so viel es geht am Stück zu lesen, um sich voll und ganz darauf einzulassen. „An alle Orte, die hinter uns liegen“ werde ich noch ganz oft aufschlagen, mir meine hundert unterstrichenen Passagen durchlesen, es hat mir bereits so viel Gesprächsstoff mit meinem Umfeld ermöglicht und ich bin dolle dankbar, dass @katretti es mir gezeigt hat.