Offene See
Der Roman “Offene See” von Benjamin Meyers nimmt uns mit auf die Reise des jungen Robert Appleyards, der im England der vierziger Jahre nach einem Ausbruch aus seinem vorhergesehenen Lebensweg sucht. Auf dieser Reise lernt er die ältere Dame Dulcie kennen, die ihm eine neue Lebensweise aufzeigt und mit der ihn eine tiefe und besondere Freundschaft verbinden wird.
Ein recht klassischer Coming-of-Age Roman, der sich schnell lesen lässt und einen besonders mit seinen atmosphärischen Beschreibungen der Natur Südenglands einnimmt. Vor einigen Jahren hätte mir das Buch mit Sicherheit unglaublich gut gefallen, vor allem würde ich “offene See” allen empfehlen, die eine eher seichte Urlaubslektüre suchen und zum Beispiel auch die Bücher von Ewald Arenz und Benedict Wells genossen haben!
Jetzt bin ich persönlich aber leider nicht komplett abgeholt worden, die Charaktere, der Plot und die Dialoge waren mir etwas zu eindimensional und erwartbar, und auch wenn ich die atmosphärischen Beschreibungen der Natur größtenteils sehr genossen habe, waren sie teils wirklich überzeichnet und mit Pathos aufgeladen. Etwas besser hätte es mir gefallen, wenn wie im Klappentext versprochen mehr auf das Nachkriegsleben und das Setting unter Tage eingegangen worden wäre. Aber alles in allem ein sehr schöner Roman für Zwischendurch.