Echtzeitalter
ahhh, das war irgendwie nicht meins– leider konnte mich der diesjährige Buchpreis-Gewinner Tonio Schachinger mit seinem Roman „Echtzeitalter“ nicht abholen. Die Diskussion um den Roman beim Buchclub war dafür umso spannender :)
Die coming-of-age-Geschichte spielt in einer Wiener Eliteschule, ist gespickt mit einer Menge Literatur- und Popkulturreferenzen und der Klappentext wirkt wahnsinnig atmosphärisch, daher hatte ich erwartet, dass dieser Roman mir sehr gut gefallen würde.
Leider konnte ich zu den Figuren keine Nähe aufbauen und der Roman, der ohne großartigen Spannungsbogen und etwas repetitiv von dem Leben eines Teenagers erzählt, hat mich mit seinem nüchternen Stil einfach ziemlich kalt gelassen. Ich habe viel über den stressigen Schulalltag gelesen, ohne ein Gefühl dafür zu bekommen, was das gefühlstechnisch mit dem Protagonisten macht, die Gaming-Szenen, für die ich seit „tomorrow, tomorrow and tomorrow“ eigentlich sehr offen bin, haben mich hier überhaupt nicht in ihren Bann gezogen und die wirklich berührenden Szenen zwischen Mutter und Sohn hätten für mich deutlich mehr Platz einnehmen können.
Trotzdem verstehe ich den Reiz, den das Buch auf andere haben kann und kann gleichzeitig sagen: das war nichts für mich.